Vielfalt an Modellen der Service-Erbringung im Cloud-Zeitalter

Üblicherweise werden cloudbasierte Dienstleistungen nach einem Schichtenmodell in SaaS, PaaS und IaaS unterteilt. Abhängig von der Ebene, auf der ein Cloud-Service im sogenannten «IT-Stack» angesiedelt ist, unterscheidet man zwischen Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Weitere Angebote werden unter dem Begriff XaaS (Anything / Everything as a Service) zusammengefasst und darunter fallen sämtliche Services des Cloud-Computing-Modells, wie zum Beispiel Security as a Service, Blockchain as a Service oder auch Games as a Service. Allgemein kommen Cloud-Services zum Einsatz, um Geschwindigkeit und Flexibilität zu gewinnen, Kosten zu reduzieren und Kostenstrukturen zu optimieren (OPEX) sowie um für Skalierbarkeit zu sorgen. IT wird mit Cloud zur Commodity und ein Unternehmen kann sich auf sein zunehmend dynamisches Business konzentrieren.

Infrastructure as a Service

IaaS bildet die Basis des Cloud-Computing-Modells. IT-Infrastruktur-Dienstleistungen stellen das niedrigste Service-Modell dar. IaaS-Angebote werden – global gesehen oft, aber nicht nur – von den grossen Playern bezogen, die meist in die Kategorie der sogenannten «Hyperscaler», wie z.B. Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google, fallen. Der Cloud-Provider bietet Ressourcen wie Netzwerkverbindungen, Speicherplatz oder virtuelle Computer in seinen Rechenzentren an. Die grossen Vorteile von IaaS sind der hohe Freiheitsgrad bei einem verbrauchsabhängigen Preis für die genutzten Ressourcen. Damit ist dieses Modell eine attraktive Alternative gegenüber Kauf und Betrieb eigener Datacenter mit entsprechender Hardware. Mit der ix.Cloud hat Inventx eine sehr attraktive Cloud-Lösung für die Schweizer Finanzindustrie am Markt, mit der die Kunden von den genannten Vorteilen profitieren.

Platform as a Service

Die PaaS baut auf dem Konzept des IaaS auf und beinhaltet neben der Bereitstellung der Hardware noch weitere Eigenschaften, die für die Entwicklung und den Betrieb einer Software notwendig sind. PaaS wendet sich hauptsächlich an Software-Entwickler und bietet diesen den Vorteil, dass sie standortunabhängig an Applikationen arbeiten können und von überall her Zugriff auf die Services haben, die sie benötigen. Des Weiteren fallen Wartung und Pflege der Infrastruktur weg und PaaS ist auch nicht mit der lokalen Netzwerkstruktur vor Ort (On Premise) verknüpft, so dass sich beispielsweise eine dort vorhandene Schadsoftware nicht so schnell verbreiten kann. Grössere PaaS-Anbieter können zudem Änderungswünsche sehr schnell bearbeiten, sollte die Entwickler-Community neue Features fordern. Inventx deckt dieses Modell mit ihrem Produkt ix.AgileFactory ab und hat in diese Plattformlösung modernste Software-Entwicklungswerkzeuge wie Delivery-Pipelines, Containerlösungen auf Basis von Docker oder Kubernetes integriert.

Software as a Service

Auf der nächsten Ebene folgt schliesslich SaaS, also die Software, welche z. B. auf der PaaS entwickelt wurde. Das Modell des Software as a Service ist insofern vorteilhaft, als dass zumeist keine Softwarelizenzen gekauft werden müssen und aufgrund dessen auf der Endnutzerseite eine höhere Kosteneffizienz und Transparenz geschaffen werden kann. Der Anbieter der Software stellt die Anwendung jedoch nicht nur zur Verfügung, sondern kümmert sich darüber hinaus auch noch um Konfiguration, Wartung und natürlich um ihre ständige Aktualisierung. Aktuell findet sich SaaS in der Finanzindustrie primär in Support- und Management-Prozessen wie beispielsweise CRM und Personalplanung. Der grosse Nachteil an SaaS ist, dass der Freiheitsgrad deutlich eingeschränkt ist und die Funktionalität hoch standardisiert wird.

Everything as a Service

Die bereits erwähnten XaaS basieren auf demselben Cloud-Prinzip und bringen weitgehend dieselben Vorteile mit sich. Sie können zur Reduzierung von Kosten beitragen, ermöglichen eine höhere Flexibilität und eröffnen Skalierungsmöglichkeiten. Es ist ein schneller sowie einfacher Einstieg in neue Technologien möglich und Markteinführungen neuer Dienstleistungen erfolgen zügiger.

Fazit

Die Servicemodelle der Cloud bringen viele Vorteile. Der benötigte Freiheitsgrad muss jedoch zwingend in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn eine Anwendung in die Cloud migriert werden soll. Es ist zentral, dass pro Anwendung einzeln eine Abwägung stattfindet und Kriterien wie technische Reife, benötigter Freiheitsgrad, gewünschtes Betriebskonzept oder regulatorische Aspekte berücksichtigt werden. Diesem Umstand muss zwingend Rechnung getragen werden, indem Cloud nicht als reines IT-Projekt verstanden wird, sondern als eine strategische Angelegenheit im Rahmen des Business/IT-Alignments.