Der Schweizer Finanzplatz steht unter doppeltem Druck: Auf der einen Seite beschleunigen FinTechs und internationale Player die Taktung der Innovation, auf der anderen Seite steigen die Anforderungen bezüglich Regulatorik, Sicherheit und Kostendisziplin. Anbieter befinden sich also in einem strategischen Spannungsfeld.
Geschwindigkeit gewinnt Marktanteile, Vertrauen hält sie
Kunden erwarten heute Services in Echtzeit, personalisierte Angebote und nahtlose Erlebnisse auf jedem Kanal, zu jedem Zeitpunkt, auf jedem Gerät. Wer mithalten will, braucht skalierbare Technologie-Plattformen, kurze Release-Zyklen und die Fähigkeit, Daten über Silos hinweg zu orchestrieren.
Gleichzeitig sind Sicherheit, Resilienz, Compliance und Revisionsfähigkeit schlicht nicht verhandelbar. Die Anforderungen der Branche sind aussergewöhnlich gross und verlangen Kontrolle, Transparenz und saubere Governance – gerade dann, wenn Workloads ausserhalb des eigenen Rechenzentrums betrieben werden. Es stellt sich die Frage: Innovation oder Compliance? Time-to-Market oder Souveränität?
Mehr als eine Infrastrukturentscheidung
Die Antwort auf dieses Dilemma ist keine reine Technologie-, sondern eine Betriebs- und Transformationsentscheidung: die hybride Cloud. Unter hybrider Cloud verstehen wir die flexible, agile Kombination von Private-/Community-Cloud-Ressourcen und Public-Cloud-Diensten. Workloads laufen dort, wo sie fachlich, regulatorisch und wirtschaftlich am besten aufgehoben sind. Sauber verbunden über standardisierte Schnittstellen, Automatisierung und einheitliche Governance. So entsteht ein Betriebsmodell, das elastische Skalierung und kontrollierte Souveränität vereint. Dieser Ansatz ist heute die Rückgrat-Architektur moderner, regulierter IT in Banken und Versicherungen.
Während die Public Cloud bei Arbeitsplatzlösungen Einzug hält, verbleiben geschäftskritische Systeme wie Kernbankenapplikationen oder E-Banking weiterhin in kontrollierten Umgebungen. Aktuell betreiben Schweizer Banken etwas weniger als die Hälfte ihrer kritischen Workloads in eigenen Rechenzentren, die andere Hälfte wurde auf Private und Community Clouds verlagert.
Zusammen, was zusammengehört – getrennt, was auseinander muss
An vielen Orten besteht heute ein heterogener Mix aus Kernbank- oder Bestandsführungssystemen, Data Warehouse und Zahlungsverkehrs-Plattformen, Fachapplikationen und neuen Analytics-/AI-Workloads. Das ist aus Sicht der Governance, Sicherheit und nicht zuletzt Kosten alles andere als ideal. Die hybride Cloud «ordnet» diese Welten:
- Kritische Kernsysteme und sensible Daten bleiben in einem hochverfügbaren, in der Schweiz betriebenen Private-/Community-Cloud-Segment – mit klaren Betriebs-, Sicherheits- und Audit-Prozessen.
- Innovationsnahe Workloads und Experimentierfelder nutzen Public-Cloud-Services für schnelle Skalierung, moderne Toolchains und globale Ökosysteme.
- Einheitliche Plattform- und Service-Governance stellt sicher, dass Deployments, Policies, Monitoring und FinOps über alle Umgebungen hinweg konsistent sind.
Für Entscheider heisst es nicht länger «Cloud – ja oder nein». Sie sind frei in der Wahl, Workloads zu verteilen. Aus dieser Perspektive ist das Thema «Cloud» eine Management-Disziplin.
Für Schweizer Banken und Versicherer ist die hybride Cloud kein Nice-to-have, sondern die strategische Schaltstelle zwischen Wachstumsambitionen und regulatorischer Sorgfalt. Sie ermöglicht
- schnelle Innovation, wo der Markt sie verlangt,
- Kontrolle und Nachweisbarkeit, wo Regulatorik und Risiko es fordern, und
- finanziell steuerbare Skalierung über Private-, Community- und Public-Clouds.
Kurz gesagt: Agilität, wo Wachstum entsteht, Souveränität, wo Regulierung verlangt ist.
Die vier Säulen des Erfolgs: Ein Ausblick auf die Serie
In den nächsten drei Teilen vertiefen wir die entscheidenden Erfolgsfaktoren beim Aufbau und Betrieb einer hybriden Cloud in einem regulierten Umfeld. Ein kleiner Vorgeschmack:
Teil 2 fokussiert auf die Sicherheit in einer vernetzten Welt. Wie die hybride Cloud speziell in der Finanzbranche ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten kann, ohne die Flexibilität zu beeinträchtigen – inklusive Best Practices.
Teil 3 widmet sich der Kosteneffizienz. Wie Banken und Versicherungen ihre Ausgaben optimieren können, indem sie die hybride Cloud strategisch nutzen.
Teil 4 behandelt Compliance und Souveränität im Schweizer Kontext. Wie die hybride Cloud den spezifischen regulatorischen Anforderungen der Schweiz gerecht wird.
Inventx: Hybride Cloud mit Branchen-DNA
Inventx vereint regional betriebene Plattformen mit ausgewiesener Finanz- und Versicherungskompetenz. Das Unternehmen agiert dabei nicht als Infrastruktur-Provider, sondern als Managed-Hybrid-Cloud-Partner, gezielt ausgerichtet auf die spezifischen Anforderungen von Banken und Versicherungen. Dazu gehören:
- Eine Community-Cloud in der Schweiz (ix.Cloud): für Banken und Versicherungen, mit umfassendem Service-Katalog und höchsten Anforderungen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance und Resilienz.
- Der eigenständige Betrieb in vier hochverfügbaren Rechenzentren: für Souveränität, kurze Wege und Redundanz.
- Hybrid by design: Public-Cloud-Dienste werden dort integriert, wo es geschäftlich Sinn macht. Multi-hybride Strategien inklusive sauberer Daten- und Netzwerk-Anbindung.
Wesentlich für Entscheider: Inventx managt die Lösungen vom Plattformbetrieb über Integration, Automatisierung, Security & Compliance bis zu FinOps und Service-Management. Das entlastet die Organisation, reduziert Komplexität und beschleunigt die Umsetzung geschäftlicher Prioritäten.