Für Banken und Krankenversicherungen hat sich der digitale Arbeitsplatz zu einem strategischen Nervenzentrum und einem unverzichtbaren Erfolgsfaktor im Alltag der gesamten Organisation entwickelt. Die Ursache dafür liegt in den branchenspezifischen Rahmenbedingungen: das Umfeld der Banken und Krankenversicherungen ist geprägt von regulatorischen Anforderungen, steigenden Kundenerwartungen und immer kürzeren Innovationszyklen. Nicht zu vergessen die grossen Herausforderungen in der IT-Security, denn der digitale Arbeitsplatz ist das kritische Glied der Sicherheitskette.

Diesen Challenges erfolgreich zu begegnen, erfordert einen modernen digitalen Arbeitsplatz, der nicht nur Effizienzgewinne bietet, sondern auch die Chance, neue Formen der Zusammenarbeit und Wertschöpfung zu realisieren. Der Wandel des Digital Workplace von einer Plattform für IT-Applikationen zu einem integrierten, intelligenten und hochgradig personalisierten Arbeitsinstrument, das höchste Anforderungen an Sicherheit und Compliance erfüllt, setzt sich auch in den kommenden Jahren weiter fort. Diese Transformation erfordert von den Unternehmen strategisches Denken, technologische Weitsicht und mutige Entscheidungen.

Zukunft gestalten: Trends im digitalen Arbeitsplatz
Der Wandel hin zu einem intelligenten, sicheren und personalisierten digitalen Arbeitsplatz ist längst im Gang und er wird durch technologische und kulturelle Entwicklungen weiter beschleunigt. Die folgenden Trends zeigen, wohin die Reise geht und welche Anforderungen Banken und Krankenversicherungen künftig berücksichtigen müssen.

  • Künstliche Intelligenz
    KI-Assistenten wie Microsoft Copilot oder eingebettete Agenten unterstützen Mitarbeitende individuell, priorisieren Aufgaben, automatisieren Routinen und liefern kontextbasierte Informationen in Echtzeit.
  • Automatisierung
    Intelligente Workflows und No-Code-Anwendungen steigern die Effizienz auch in bisher manuell geprägten Bereichen. Sie passen sich dynamisch an Nutzerverhalten und Geschäftsanforderungen an.
  • Zero Trust by Design
    Hybrides Arbeiten bleibt. Sicherheitsarchitekturen müssen auf Zero-Trust-Prinzipien basieren und zwar mit kontinuierlicher Authentifizierung, Endpoint-Überwachung und kontextsensitiven Zugriffsmodellen.
  • Edge Computing
    Lokale Datenverarbeitung am Entstehungsort, kombiniert mit schneller Konnektivität und leistungsfähigen Endgeräten, verbessert die Performance cloudbasierter Anwendungen und eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten.
  • Immersive Erlebnisse
    Obwohl noch in den Kinderschuhen, werden erweiterte & virtuelle Realität (mixed Reality) erste praktische Anwendungen im Workplace finden. Denkbar sind z.B. virtuelle Meetingräume oder Schulungen für neue Produkte.
  • Employee Experience
    Der Arbeitsplatz muss individuelle Bedürfnisse erfüllen: intuitive Interfaces, kollaborative Tools und personalisierte Lernangebote stehen im Fokus. Feedback und User-Daten werden zur Basis für kontinuierliche Optimierung.
  • Lebenslanges Lernen
    Der digitale Workplace wird zur Lernplattform. Micro-Learning und integrierte Wissensdatenbanken unterstützen Mitarbeitende proaktiv bei der Entwicklung neuer Kompetenzen.
  • Nachhaltigkeit
    Ressourcenschonende Technologien, effiziente Kollaboration und transparente Darstellung des digitalen Footprints rücken stärker in den Fokus.
  • Digital Wellbeing
    Gesunde Balance zwischen Erreichbarkeit und Erholung: Fokuszeiten, Workload-Management und klare Kommunikationsregeln fördern das digitale Wohlbefinden.

Die Workforce-Struktur wandelt sich
Neben den zuvor beschriebenen Trends wird sich auch die soziodemographische Struktur der Bevölkerung stark verändern. Dieser Wandel wird die Struktur der Workforce eines jeden Unternehmens massgeblich prägen. Die klassische Organisation mit fest angestellten Mitarbeitenden, in definierten Organisationsstrukturen, an festen Arbeitsplätzen und an den definierten Strandorten verliert zunehmend an Relevanz. Welche Tendenzen lassen sich am Markt beobachten und welchen Einfluss hat dies auf den digitalen Arbeitsplatz?

Exkurs: Impact von KI auf die Wissensarbeit
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Wissensarbeit grundlegend und damit auch die Anforderungen an den digitalen Arbeitsplatz. Wo heute Fachkräfte etliche Stunden mit der Recherche, Analyse und Dokumentation verbringen, übernimmt KI zunehmend die Rolle eines intelligenten Assistenten, der Informationen kontextbasiert aufbereitet, Prozesse automatisiert und Entscheidungen vorbereitet und künftig vermehrt auch trifft.Im Digital Workplace der Zukunft ist KI nahtlos in Applikationen integriert als intelligente Funktion innerhalb der Prozesse und nicht als separates Tool. Mitarbeitende erhalten Informationen genau dann, wenn sie gebraucht werden: durch smarte Suchfunktionen, automatische Empfehlungen und Dokumentenanalyse. Die klassische Navigation durch File-Ablagen und Datenbanken wird ersetzt durch dialogorientierte Interaktion per Sprache oder Texteingabe.KI fördert zudem kollaborative Intelligenz: Sie erkennt ähnliche Fälle (z. B. Kundenanliegen), schlägt passende Experten oder Lösungen vor und zeigt Risiken auf – über Teams und Abteilungen hinweg. Bei komplexen Aufgaben wirkt sie als Coach, identifiziert Lernbedarfe und präsentiert passende Inhalte. Wissensarbeit wird dadurch dynamischer, entlastender und hoch-individualisiert.Diese Entwicklung bringt neue Herausforderungen in der Compliance mit sich. Banken und Versicherungen müssen sicherstellen, dass KI-Systeme erklärbar, ethisch vertretbar und technisch sauber integriert sind. Der Umgang mit sensiblen Daten erfordert klare Governance und robuste Kontrollmechanismen. Gleichzeitig gilt es, Mitarbeitende für den souveränen Umgang mit KI zu befähigen – nicht nur als Anwender, sondern als Mitgestalter der neuen Arbeitsrealität.

Nicht zuletzt entsteht ein soziales Spannungsfeld: Je mehr Routine- und Analyseaufgaben durch KI übernommen werden, desto stärker geraten klassische Wissensarbeitsplätze unter Druck. Rollenprofile verändern sich, manche Tätigkeiten entfallen ganz. Die Effizienz steigt, doch der Impact auf Arbeitsmarkt und Gesellschaft ist erheblich.

Kernfunktionen eines modernen digitalen Arbeitsplatzes
Ein zukunftsgerichteter Digital Workplace muss weit mehr leisten als nur den Zugang zu Applikationen. Er vereint Personalisierung, Kollaboration, Wissen, Sicherheit und Performance zu einem integrierten Arbeitsumfeld. Folgende Kernfunktionen sollte ein zukunftsgerichteter, moderner digitaler Arbeitsplatz bieten:

Fazit: Der digitale Arbeitsplatz als Schlüssel zur Zukunft denken
Der Digital Workplace der Zukunft entsteht heute. Banken und Krankenversicherungen stehen vor der Aufgabe, nicht nur technologische Weichen zu stellen, sondern eine Digitalisierungsstrategie mitzugestalten, die die Arbeitswelt grundlegend verändert. Dabei geht es nicht nur um Software und IT-Architektur, sondern um Zusammenarbeit, Kultur, Prozesse und soziale Verantwortung für die Mitarbeitenden. Der moderne Digital Workplace ermöglicht hybrides, grenzüberschreitendes Arbeiten und Kollaborieren, von dem kontinuierliches und bedarfsgerechtes Lernen integraler Bestandteil ist. Die klassische Grenze zwischen intern und extern verschwimmt und genau dafür braucht es Konzepte auf Basis von Zero-Trust, neue Architekturen, Prozesse und Mindsets.

Der digitale Arbeitsplatz muss deshalb nicht nur technologisch neu konzipiert werden, sondern als Effizienz-Plattform für die sichere Nutzung (Zero Trust) von Anwendungen, den geschützten Zugang auf Unternehmensdaten und als «Hub» für Kollaboration und Wissensmanagement, Weiterentwicklung und Qualifizierung der Mitarbeitenden gedacht werden.