Emanuele, viele Unternehmen wissen, dass ihre IT-Architektur modernisiert werden müsste. Warum passiert trotzdem so wenig?

«Oft liegt es an der Aversion vor Risiken und an kurzfristigen Prioritäten. Die aktuelle IT-Architektur «funktioniert ja», heisst es häufig. Doch genau das ist trügerisch – die wahren Kosten veralteter Architekturen sind nicht sofort sichtbar, aber langfristig massiv: Technische Schulden, Integrationsprobleme, zunehmende Sicherheitsrisiken, mangelnde Skalierbarkeit – die IT kann zur Handbremse für das Business werden!»

Was sind deiner Meinung nach die Haupttreiber für die Modernisierung?

«Ganz klar: Geschwindigkeit und Resilienz. Die Anforderungen aus dem Business kommen heute schneller denn je – sei es durch neue Kundenanforderungen, regulatorische Änderungen oder Wettbewerbsdruck. Wer da nicht mit einer flexiblen, cloudfähigen und modularen Architektur reagiert, bleibt zurück. Zudem muss auch die Security-Architektur grundlegend erneuert werden – Stichwort: Zero-Trust.»

Gibt es konkrete Vorteile, die sich für Banken und Krankenversicherungen durch die Modernisierung ergeben?

«Ja, absolut. Die Time-to-Market wird bei modernen, entkoppelten Architekturen deutlich beschleunigt, weil neue Services einfacher integriert werden können. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen verbessert und die technischen und organisatorischen Abhängigkeiten in der IT reduziert. Und ganz ehrlich: Auch die Mitarbeitenden in den IT-Teams sind motivierter, weil mit modernen Tools und Prozessen gearbeitet wird.»

Viele CIOs fürchten den Aufwand und die internen Widerstände. Hast Du einen Tipp?

«Kommunikation ist alles. Es gilt von Beginn an das Business einzubinden und das Thema nicht als reines IT-Projekt aufzusetzen. Ausserdem: Man muss nicht alles auf einmal modernisieren. Ein klarer Migrationsplan mit Quick Wins hilft enorm, um Vertrauen aufzubauen und die Erfahrungen fortlaufend in die nächsten Schritte einzubinden.»

Kommen wir zum Schluss. Wie lautet dein Rat an CIOs, die vor dieser Entscheidung stehen?

«Zuwarten ist keine Option mehr. Der technologische Wandel ist nicht aufzuhalten – und wer heute investiert, schafft die Basis für die Innovationsfähigkeit von morgen. Klein anfangen, aber konsequent bleiben. Die Modernisierung nicht nur technisch denken, sondern strategisch und organisatorisch.»


Vielen Dank für das Gespräch, Emanuele. Wir freuen uns schon sehr auf die kommende ix.perience 2025!