Sicher ist: Open Banking bietet Chancen. Nachfolgend 5 Überlegungen, wie Open Banking und Datensicherheit Hand in Hand gehen.

1. Sicherheit liegt im Interesse der gesamten Community

Auch wenn viele Finanzinstitute noch etwas zögerlich sind, ihre Plattformen und Schnittstellen zu öffnen, der Trend zu grösseren Netzwerken und ganzen Ökosystemen ist unumkehrbar. Die Vielfalt an (neuen) Playern im Zeitalter des Digital Banking ist gewaltig: Fintechs und andere Innovationstreiber im Bereich Software- und Applikationsentwicklung, Services-Provider und spezialisierte Technologieanbieter für die Banken und die Finanzindustrie generell, aber auch Drittanbieter von Leistungen, die ein Finanzprodukt abrunden. Allen gemeinsam ist, dass ihr Business nur erfolgreich sein kann, wenn der Markt und vor allem der Endkonsument ihnen genügend Vertrauen schenkt, die Angebote zu nutzen. Daher liegt es im gemeinsamen Interesse des Ökosystems dieses Vertrauen und damit Sicherheit zu schaffen.

2. Mit mehr Daten zu mehr Prävention

Heutzutage werden Massnahmen für die Datensicherheit nicht mehr nur reaktiv angewandt. Illegale Aktivitäten von Phishing bis Geldwäsche müssen zuverlässig aufgespürt und verhindert werden. Die Technologien für den Schutz der Infrastrukturen und der Daten haben sich rasant weiterentwickelt. Auch die gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf «Know your Customer», Client Onboarding, Zugriffsrechten oder Authentifizierung halten mit dem technischen Fortschritt mit. Mit dem Einsatz von KI und selbstlernenden Algorithmen, die aus wiedererkennbaren Mustern Anomalien herauslösen können, wird der Präventivschutz optimiert. In dem breiten Ökosystem des Open Bankings sind die Datenvolumina um ein Vielfaches höher als in jeder einzelnen Bank, so dass die Lernkurve der KI-Schutzsysteme ebenfalls steil ansteigt.

3. So viel Transparenz wie möglich, so viel Diskretion wie nötig

Neue Datenschutzgesetzgebungen oder auch Richtlinien wie PSD2 geben Kunden sehr viel Macht, über den Gebrauch ihrer Daten zu bestimmen. Das kann jedoch auch dazu führen, dass Kunden gegenüber neuen Anwendungen und Diensten, welche ihre Daten nutzen, immer skeptischer werden – ohne genau nachvollziehen zu können, welche Daten es für welche Services tatsächlich braucht und was mit ihnen geschieht. Es liegt entsprechend in der Hand der Unternehmen, ihre Kunden genau darüber aufzuklären, wie deren Daten geschützt werden und wer warum darauf Zugriff hat. Finanzdienstleister können aus einem immensen Erfahrungs- und Know-how-Schatz im Bereich Datenschutz und Privatsphäre schöpfen und ihre Kunden entsprechend sensibilisieren, informieren und so Vertrauen schaffen.

4. Gemeinsam stärker – und vor allem moderner

Open Banking beruht auf gemeinsamen digitalen Plattformen und Schnittstellen (API), die in der Regel von einem Provider implementiert und betrieben werden. Die beteiligten Unternehmen von der Bank bis zum Fintech profitieren von Skaleneffekten und von der permanenten Weiterentwicklung der digitalen Plattform. Dies betrifft auch alle vom Provider getroffenen Massnahmen in Bezug auf IT-Sicherheit und Datenschutz. Werden neue Sicherheitstechnologien implementiert, kommen diese automatisch der gesamten Open-Banking-Community zugute.

5. Der richtige Partner macht es aus

Open Banking per se ist ein offenes digitales System. Entsprechend wichtig ist es, sich bei der Auswahl des Technologiepartners genau zu fragen, wie dieser es mit IT-Sicherheit sowie Datensicherheit und -schutz hält. Bietet er seine Lösung aus einer Hybrid-Cloud an, die den Bedürfnissen nach differenziertem Schutz und höchster Sicherheit geschäftskritischer Daten optimal gerecht wird? Kann er gewährleisten, dass zu jedem Zeitpunkt transparent ist, wo die Daten liegen und dass sie im Zweifelsfall die Schweiz nie verlassen? Ist er in der Lage, modernste Sicherheitstechnologien einzusetzen und die Sicherheitslage permanent zu überwachen resp. mit geeigneten Abwehrmassnahmen zu reagieren, die die gesamte Plattform schützen? Und – last but not least: Kennt er die besonderen Anforderungen, denen die Finanz- und Versicherungsindustrie in der Schweiz unterworfen sind?
Open Banking ist in der Schweiz über das Experimentierstadium hinausgewachsen und wird zunehmend operativ. Die Massnahmen zu Datensicherheit und -schutz müssen mit der weiteren Entwicklung des Open Bankings Hand in Hand gehen.

Industries: Banking